Unnötiges Pokalaus
Kreispokal HVL: Fortuna Babelsberg II – SV Germania 90 Berge 1:2 (1:1) n.V.
In der dritten Runde des Kreispokals Havelland bekam es Fortunas Zweite mit einem unbequemen und spielstarken Gegner aus der Kreisoberliga zu tun, der im letzten Jahr, hier „Am Stern“ im Viertelfinale mit 3:0 siegte und letztendlich sogar im Endspiel stand. Auch die Bilanz aller bisherigen Begegnungen gegeneinander ergab ein Plus für die Gäste (5 Siege, 1 Unentschieden, 2 Niederlagen). Doch aller Statistik zum Trotz galt, neues Spiel, neues Glück und so gingen die Mannen von Maik Troschinski auch das Spiel an, „Revanche für das letztjährige Pokalaus“ hieß die Devise.
Über 120 Zuschauer (nicht 85 wie angegeben) hatten sich bei sehr angenehmen Fußballwetter auf dem Sportgelände „Am Stern“ eingefunden und hofften auf ein spannendes Pokalspiel. Und das bekamen sie geboten.
Beide Mannschaften taktierten nicht lange sondern suchten von Beginn an die Offensive. So gab es gute Chancen hüben wie drüben, aber Zählbares konnten weder die Hausherren noch die Gäste bis zum Pausenpfiff auf der Habenseite verbuchen und so wurden die Seiten mit dem 0:0 gewechselt.
In Hälfte zwei waren acht Minuten gespielt, als Tayo Göhring gut von Dominic Simon eingesetzt wurde und Keeper Robin Wawrzik beim Abschluss keine Abwehrchance ließ, Fortuna führte nach 53 Minuten mit 1:0.
Nun nahm das Spiel immer mehr Fahrt auf, Berge erhöhte schrittweise den Druck und so fand Fortuna immer mehr Räume zum Kontern. Die Anzahl der Torchancen auf beiden Seiten erhöhte sich, allerdings war die Qualität und Anzahl der Hochkaräter auf Babelsberger Seite deutlich größer. Da wurde fast unglaublich gesündigt bzw. es war auch eine Menge Abschlusspech im Spiel, denn mehrfach landete der Ball an der Latte oder dem Pfosten bzw. Keeper Wawrzik blieb Sieger. Eine Vorentscheidung zu Gunsten der Hausherren hätte längst fallen können (ja müssen) und so blieben die Gäste, die durchaus auch ihre Möglichkeiten hatten, wenn auch in geringerer Zahl, weiter im Spiel. Ein Tor der Germania und die Karten wären wieder neu gemischt.
Berge spielte deshalb in den letzten Minuten „Alles oder Nichts“ und wurde belohnt. Als in der Nachspielzeit ein Eckball von rechts in den Strafraum segelte, stiegen Berges Enrico Lange und Fortunas Philipp Franz am kurzen Pfosten gemeinsam zum Kopfball hoch. Vom Kopf des Letzteren ging der Ball per Bogenlampe zum Eigentor ins lange Eck. Unglücklicher kann es kaum laufen.
Kurz danach pfiff Schieri Leon Mühlbrandt die reguläre Spielzeit ab und bat beide Temas „zum nachsitzen“, zwei Mal 15 Minuten Verlängerung.
Im ersten Teil der Verlängerung blieb es, trotz Möglichkeiten für Beide beim 1:1. Nach dem erneuten Seitenwechsel fiel die Entscheidung zu Gunsten der Gäste, als Tim Merian in der 114.Minute am Sechzehner an den Ball kam und einfach mal abzog. Der Ball schlug links neben dem Pfosten zum 1:2 ein, keine Abwehrchance für Keeper Cedrik Rzepka.
Nun spielte Fortuna „Alles oder Nichts“ und hatte noch Großchancen, aber der Ball wollte einfach nicht über die Linie und als in der letzten Minute der Verlängerung auch ein feiner Fallrückzieher nur die Lattenoberkannte berührte, war die Heimniederlage und das Pokalaus besiegelt.
Berge überzeugte erneut durch die kompakte Spielweise ihrer Mannschaft. Fortuna überzeugte ebenso, hatte zahlen- und qualitätsmäßig sogar die besseren Chancen. Allerdings war an diesem Tag beim Abschluss „der Wurm drinn“ und das Ausscheiden ist etwas hausgemacht. Die Gäste, denen wir im Pokal viel Glück wünschen, ziehen deshalb in die Pokalrunde vier ein.
Am kommenden Sonntag, den 02.10.2022, ist für Fortuna II um 15 Uhr wieder Kreisoberliga-Punktspielalltag, wenn die Zweitvertretung des SV Falkensee/Finkenkrug „Am Stern“ gastiert.