Trotz Dethloff Hattrick, kein Sieg

Brandenburgliga: Fortuna Babelsberg – 1.FC Frankfurt 3:6 (3:3)

Nach dem besonderen Event des Landespokalspiels gegen den FC Energie Cottbus am vergangenen Sonntag, kehrte nun wieder der Punktspielalltag auf dem Sportgelände am Potsdamer Stern ein. Allerdings war mit dem 1.FC Frankfurt der Absteiger aus der Oberliga und einer der Meisterschaftsfavoriten zu Gast.

Dementsprechend vorsichtig agierte Fortuna, dessen Spielerkader mit 23,9 Jahren zukunftsträchtig ist, aber gegen Gegner dieses Kaliebers noch Erfahrung sammeln muss. Vor denn gut 100 Zuschauern, darunter auch eine kleine, aber lautstarke Frankfurter Fangruppe, übernahmen deshalb die Gäste zunächst optisch das Geschehen. Die erste nennenswerte Chance aber besaßen die Gastgeber. Niklas Donatz lief halbrechts durch, doch sein Schuss aus 20 m verfehlte das Tor knapp.

Die 0:1 Führung der Frankfurter in der 14.Minute war dann aber doch etwas zu einfach verteidigt. Als Marcel Georgi auf die Kette zulief, rutschte Markus Göde weg, der Ball ging nach außen, kam aber postwendend zurück und Georgi konnte unbedrängt aus 12 m einschießen.

Doch es dauerte nur vier Minuten, bis wieder Gleichstand herrschte. Nach einem Einwurf klärte ein Frankfurter Abwehrspieler nicht sauber, Tim Dethloff schaltete sich ein nahm seinem direkten Gegenspieler im Laufduell einen halben Meter ab und schob sicher zum 1:1 (18.) ein.

Und für Fortuna lief es jetzt gut, denn nur drei Minuten nach dem Ausgleich kam von halbrechts ein vergleichsweise ungefährlicher Freistoß in den Frankfurter Strafraum, doch auch hier klärt die Abwehr nicht sicher, per Ping Pong landet der Ball letztendlich bei Tim Dethloff, der aus 10 m zum 1:2 (21.) vollendet.

Zwar hatten auch danach hatten die Frankfurter optisch leichte Spiel- und Ballbesitzvorteile, aber Fortuna setzt auf schnelles Umkehrspiel und das gelang erneut: Als in der 35.Minute ein Freistoß aus der eigenen Hälfte schnell ausgeführt wurde, startete Tim Dethloff gedankenschneller und spitzelte den Ball zum 1:3 an Keeper Dominik Müller vorbei ins Tor. Er erzielte damit in 17 Minuten einen lupenreinen Hattrick.  

Die Uhr tickte in Richtung Halbzeit und trotz (überschaubarer) Frankfurter Bemühungen verfehlten einzelne Abschlüsse das Tor oder wurden Beute von Keeper Leonardo Junior de Oliviera. Doch die Gastgeber machten sich das gute Halbzeitergebnis völlig unverständlich regelrecht selbst kaputt. So wurde in der 45.Minute ein Frankfurter Angreifer an der seitlichen 16 m Linie zu ungestüm attackiert und Schierie Max Stramke entschied auf Strafstoß. Diese Chance zum 2:3 ließ sich Marcel Georgi nicht entgehen.

Fortuna schien danach völlig von der Rolle und was 45 Minuten wenigstens gut geklappt hatte, war in den Nachspielminuten wie weggeblasen und so kamen die Gäste noch zu dicken Chancen. Zunächst schlenzte, nach schwacher Fortuna Verteidigung, Georgi einen Ball ganz knapp am Gehäuse vorbei und ein Missverständnis bei der Ausführung eines Babelsberger Freistoßes am eigenen Strafraum (!!) brachte Frankfurt in aussichtsreicher Position an den Ball, doch Chris Kärger konnte mit letztem Einsatz den Ball von der Linie kratzen.

Fortuna „bettelte“ regelrecht um den Ausgleich und in der fünften Nachspielminute der ersten Halbzeit war es dann tatsächlich soweit. Als außen schlecht verteidigt wurde kam der Ball zu Leon Alexander Martin und der schob ihn, am langen Pfosten einlaufend, zum 3:3 ein. Sekunden danach war Halbzeit.

Die zweite Hälfte begann praktisch für beide Teams wieder bei null und Fortunas Anhänger waren hoffnungsfroh, dass sich ihr Team in der Halbzeitpause wieder neu gesammelt haben würde. Doch das Gegenteil war der Fall, es spielte nur noch eine Mannschaft und die hieß 1.FC Frankfurt. Es wirkte, als hätte Trainer Alexander Mikulin sein Team komplett ausgetauscht. Weite Flugbälle und Seitenwechsel fanden jetzt zentimetergenau den Mitspieler, Fortuna lief eigentlich nur noch hinterher, fand überhaupt nicht mehr zum eigenen Spielsystem.

So waren Tore der Gäste nur eine Frage der Zeit. Nach 59 Minuten war es dann soweit, als eine Ecke auf den kurzen Pfosten geschlagen wurde und Steven Frühauf den Ball per Hinterkopf zum 3:4 verlängerte.

Nur neun Minuten später erneut ein böser Abwehrfehler, als ein einfacher Ball aus dem Halbfeld falsch distanziert wurde und Niklas Weddemaar frei zum 3:5 einschoss. Das war viel, viel zu einfach und es gab nun sogar einige laute Unmutsbekundungen eigener Fans, was man so bei Fortuna eigentlich äußerst selten hört.

Den Fehlern schloss sich auch noch Fortunas Keeper Oliviera in der 75.Minute an, als er einen Ball viel zu kurz direkt zum Gegner spielte, per einfachen Doppelpass wurde Ceyhan Güleryüz in Position gebracht und es stand 3:6.

Wenigstens die letzte Viertelstunde brachten die Gastgeber dann aber ohne weitere Gegentore über die Runden, da nun auch die Gäste, auf Grund des Spielstandes, ein wenig den Druck aus ihren Aktionen nahmen. Am Ende eine klare und verdiente Heimniederlage.

Warum Fortuna nach vergleichsweise guten 45 Minuten, inklusive des „Einbruchs“ in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, in Hälfte zwei so eine desolate Leistung ablieferte, müssen Ingo Hecht und Kai Möbius unbedingt analysieren. Auch der eine oder andere Youngster wird gemerkt haben, dass kleine Fehler in der Brandenburgliga sofort bestraft werden, die Trauben hängen hier höher.

Fortuna Babelsberg hat am kommenden Wochenende spielfrei und empfängt erst am Sonnabend, den 30.09.2023 um 15:00 Uhr den Werderaner FC Viktoria „Am Stern“.

Hier die drei Fortuna Tore im Video von Guido Moll => https://youtu.be/lPw8plkgGA0

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