Punkteteilung für beide Teams eigentlich zu wenig

Brandenburgliga: Fortuna Babelsberg – FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf 03 1:1 (1:0)

Nach den letzten Niederlagen und dem damit verbundenen „Stimmungstief“ in der Mannschaft, war die Frage, wie nach dem klaren öffentlichen Statement des Vorstandes, die Gastgeber in diesem sogenannten „Sechs Punkte Spiel“ zweier Tabellennachbarn auftreten würden.

Rund 130 Zuschauer, davon etwa 30 sehr angenehm auftretende Gästefans erwarteten bei trockenem, aber kühlem Wetter kein Fußballfeuerwerk, stand doch für beide Teams viel auf dem Spiel im Abstiegskampf. Die Partie selbst war dann aber doch eher spielerisch, trotz der zehn, durch Schieri Ole Sicker gezeigten Karten, denn „kämpferisch“ geprägt.

Die erste Szene gehörte den Gastgebern, als Tim Dethloff in der siebenten Minute allein vor Keeper Paul Katschmarek auftauchte, aber knapp im Abseits stand. Die Gäste antworteten nur drei Minuten später mit einer kreuzgefährlichen flachen Eingabe von rechts, die Chris Marcel Kaerger Zentimeter vor der Torlinie klären konnte.

In den nächsten Minuten hatte Fortuna etwas mehr Ballbesitz und Torannäherungen, holte mehrere Ecken heraus, doch diese offensive Spielweise hätte sich in der 21.Minute fast gerächt, als die Gäste im schnellen Umkehrspiel den herauseilenden Keeper Erik Firchau mit einem Lupfer überwanden, doch der zurückgeeilte Georg Müller schlug den Ball noch vor dem Überschreiten der Torlinie ins Aus.

In der 27.Minute dann wieder Gefahr auf der anderen Seite, den Steilpass erreichen Keeper Paul Katschmarek und Stürmer Tim Dethloff zeitgleich. Nach einem „Zusammenprall“ (beide blieben unverletzt) war die Chance dahin. Doch nur zehn Minuten später die wohl größte Chance der Gäste bis dahin. Ein Schuss von der Strafraumgrenze wurde beim Versuch zu blocken, gleich von zwei Verteidigern (Georg Müller, Chris Marcel Kaerger) zwei Mal gefährlich abgefälscht und Torhüter Firchau bekam mit einem Reflex die Hand gerade noch so an den Ball und lenkte ihn über das Gehäuse.

Nur zwei Minuten später gab es auf der anderen Seite mehrere Fortuna Schussversuche, die allesamt von den Körpern der Abwehrspieler abprallten, den letzten Versuch setzte Enis Wendland schließlich knapp über den Balken. Es schien also mit dem 0:0 in die Kabinen zu gehen, denn es lief schon die sechste Nachspielminute der ersten Halbzeit. Doch es gab noch eine Fortuna Ecke, die zunächst aus dem Sechzehner geköpft werden konnte, zu Enis Wendland gelangte der aus 20 Metern, mit einem Schuss in den linken oberen Winkel, doch noch die 1:0 Pausenführung erzielte.

Nach dem Seitenwechsel waren nur drei Minuten vergangen, als Niklas Zulciak aus spitzen Winkel Keeper Erik Firchau prüfte und weitere drei Zeigerumdrehungen war es Gästekeeper Paul Katschmarek, der gegen Tim Dethloff Sieger im eins gegen eins blieb. Und der drei Minutentakt ging weiter. In der 57.Minute wohl die beste, weil spektakulärste Fortuna Aktion, die auch den spontanen Beifall der Zuschauer für alle beteiligten Akteure bekam, als Tim Dethloff sich rechts durchsetzte, scharf nach innen flankte und Karl Friedrich Mautsch den Ball aus 10 Metern volley nahm. Wo Keeper Paul Katschmarek den Reflex hernahm um den Einschlag des Geschosses zu verhindern, wird er wohl selbst nicht so ganz erklären können. Da war viel Können, aber auch das Quäntchen Glück dabei.

Danach blieb es für genau eine Viertelstunde etwas ruhiger vor beiden Toren, doch in der 74 Minute gab es die Kopie des Führungstreffer der Gastgeber. Der Ball gelangte zum sechs Minuten zuvor eingewechselten Ringo Kretschmar und er zog (gleiche Stelle, gleiche Entfernung) ab und der Ball schlug, wie beim Tor von Enis Wendland, oben links zum 1:1 im Angel ein, die Uhr war für beide Teams damit praktisch wieder „auf null“ gestellt.

Doch das nur für zwei Minuten, dann reduzierten sich die Hausherren mit Gelb/Rot (Georg Müller) auf zehn Aktive und waren nun in der Situation, dass das Unentschieden durchaus als Punktgewinn zu betrachten wäre, den es nun zu verteidigen gelte. Das gelang auch lange Zeit recht gut, doch als gerade die Nachspielzeit begann, sprang nach einer Ecke von rechts, der Kopfball von Max Nürbchen von der Unterkante der Latte zurück ins Feld und der Nachschuss ging knapp am rechten Pfosten vorbei. Da hatte Fortuna viel Dusel und konnte so das Unentschieden über die Ziellinie retten.

Eine Punkteteilung, die beiden Teams nicht so wirklich weiterhilft, da kaum Boden gutgemacht werden konnte und der Abstand zum ersten offiziellen Abstiegsplatz (Platz 16) für Buckow/Waldsieversdorf nur einen Punkt und für Fortuna nur drei Punkte beträgt. Auf Grund der Abstiegsregelungen muss aber nicht nur von zwei, sondern mindestens von drei Absteigern ausgegangen werden.

Fortuna konnte mit diesem Ergebnis erneut den Tabellenplatz nicht aufbessern. Ganz im Gegenteil, einige (mögliche) Abstiegsmitkonkurrenten holten erneut Dreier in ihren Spielen und vergrößerten damit den Abstand. Will man der Truppe von Kai Möbius (von außen) einen Trainingstipp geben, so wäre er „das Üben des letzten Passes“. Eine Reihe guter Angriffe verpuffen in den letzten Spielen oft, da der „letzte Pass“ zu ungenau, zu scharf oder in den falschen Raum gespielt werden. Die Offensive nimmt sich damit immer wieder aufs Neue die Gefährlichkeit.

Am kommenden Sonnabend, den 27.04.2024 hat  Fortuna Babelsberg Heimrecht. Zu Gast ist der Liga-Primus und Aufstiegsaspirant Nummer eins, SV 1908 Grün-Weiss Ahrensfeld. Anstoß auf dem Sportgelände „Am Stern“ ist um 15:00 Uhr.

Das Fortuna Tor im Video von Guido Moll => https://youtu.be/8AIidAX4Fvs