Erneut in „letzter Sekunde“ getroffen
Landesliga: Stahl Brandenburg – Fortuna Babelsberg 0:1 (0:0)
Wie schon beim letzten Fortuna Heimspiel vor 14 Tagen, herrschte fast durchgängig seit über 24 Stunden Dauerregen, so dass die Bodenverhältnisse alles andere als gut waren. Tiefer und nasser Boden waren schlechte Voraussetzungen für ein technisch anspruchsvolles Spiel.
Trotz der sehr widrigen äußeren Bedingungen (strömender Regen und 9 Grad) hatte das Spitzenspiel der Landesliga Nord (Tabellenerster gegen den Tabellenzweiten) über 700 Zuschauer in das Stadion am Quenz gelockt. Darunter auch eine ganze Reihe Fortuna Fans, die per gecharterten Reisebussen und Pkw angereist waren.
Wer bei diesem Spiel ein Angriffs- und Torfeuerwerk erwartet hatte, kannte wohl nur die guten Ergebnisse der beiden erfolgreichen Offensivabteilungen, aber nicht die Defensive beider Kontrahenten. Diese hatten in den bisherigen Spielen nur ganze zehn bzw. elf Gegentreffer zugelassen. Und so sahen die über 700 Zuschauer dann auch eine durchaus nervöse, von einer Reihe von Fehlpässen begleitete Partie. Beide Angriffsreihen waren bei der gegnerischen Abwehr in guten Händen und was doch mal im Ansatz gefährlich hätte werden können, wurde durch ungenaues Passspiel (auch den Bodenverhältnissen geschuldet) oftmals zunichte gemacht. Die Torannäherung war also eher zaghaft.
Erst in der 25.Minute die erste richtig gefährliche Aktion, als ein 22 m Schuss von Armand Ligouis ganz knapp am Tor vorbeistrich und Stahl-Keeper Felix Baitz zu einer Flugeinlage zwang. Alle bis dato versuchten zwei/drei Schussversuche, auf beiden Seiten, waren jeweils in der gegnerischen Deckung hängen geblieben.
In der 32.Minute dann auch ein Riese für die Gastgeber, doch Max-Bennet Sänger rutscht in aussichtsreicher Position beim Schussversuch am Elfmeterpunkt aus. Die Chance ist dahin.
Ebenso nach 40 Minuten, als eine Flanke von Adrian Jaskola an der Querlatte des Fortuna Tores „entlangschliff“ und nachsetzende Stürmerkollegen wegrutschten, den zurückspringenden Ball verfehlten.
Auf der Gegenseite versucht es Enis Wendland drei Minuten vor der Pause mit einem Fernschuss, der aber am Tor vorbei ging. Damit hieß es für beide Teams ab zum Pausentee und „trocken“.
Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber zunächst besser ins Spiel, denn nur eine Minute nach Wideranpfiff wurde ein langer Pass auf Nils Müller gespielt, der freie Bahn hatte, doch Fortunas Keeper Erik Firchau spitzelte ihm am 16 Meterraum noch das Spielgerät von der Schuhspitze, das war knapp. Und nur zehn Minuten später musste sich Firchau erneut beweisen und sich erstmals richtig lang machen, um einen Schuss aus etwa 14 Metern aus dem rechten unteren Eck zu kratzen.
Spätestens danach waren die Gäste aber wieder hellwach und voll mit im Spiel, hatten in der 63. Minute durch Armand Ligouis einen absoluten Riesen, als er nach einer Kopfballablage frei am Fünfmeterraum ein Luftloch schlug, da ihm das Standbein ein wenig wegrutschte. Da war das Glück auf Seiten der Brandenburger.
Bis auf einen Stahl-Freistoß, etwa zehn Minuten später, der aber deutlich über das Tor ging, blieben beide Teams, was Torszenen anging, auch in der zweiten Halbzeit eher „sparsam“. Zwar brachte der eingewechselte Niclas Donatz in den letzten Minuten mit seinen schnellen Antritten noch in zwei Szenen Unruhe in die Stahl Abwehr, die ihn nur im letzten Moment und mit vollem Einsatz stoppen konnte, aber es lief scheinbar alles auf ein 0:0 hinaus. Doch dann kam die 89.Minute, als Sascha Guthke eine Ecke von links auf den langen Pfosten schlug und der einlaufende Markus Goede den Ball mit Schmackes zum 0:1 im Tor versenkte. Danach Riesenjubel auf der einen und Enttäuschung auf der anderen Seite.
In den noch verbliebenen Minuten gelang Stahl keine gefährliche Toraktion mehr und so machte Fortuna mit diesem Auswärtssieg das Rennen an der Tabellenspitze wieder spannend.
Die Mannschaft und die zahlreichen mitgereisten Fans feierten nach dem Abpfiff durch Schieri Artwin Archut den Auswärtsdreier. Aber auch die Stahl-Akteure erhielten von den eigenen Anhängern den verdienten Applaus.
Sehr angenehm anzumerken ist noch, dass die Spieler beider Teams sich auf dem Platz unmittelbar nach der Partie und trotz aller Rivalität abklatschten, die Hände gaben und sich freundschaftlich unterhielten.
Für Fortuna geht es am Sonnabend, den 21.04.2023 um 15:00 Uhr mit einem Heimspiel gegen den SC Oberhavel Velten weiter, dann hoffentlich mal ohne Regen.
Das goldene Tor, präsentiert von Guido Moll => https://youtu.be/cbUH04oPRIE