Erfolgreicher Tanz auf der Rasierklinge
Brandenburgliga: SV Zehdenick 1920 – Fortuna Babelsberg 1:1 (1:1)
Vor gut 180 Zuschauern, darunter auch eine Reihe Fortuna Anhänger, standen sich am letzten Spieltag in der Zehdenicker GEMA-Baustoffarena zwei Kontrahenten gegenüber, die noch in Abstiegsgefahr waren. Die Gastgeber allerdings nur noch rechnerisch und theoretisch, bei den Landeshauptstädtern sah das ganz anders aus. Hier hätte, je nach Ergebnis dieses Spiels sowie des Parallelspiel zwischen Eberswalde und Buckow/Waldsieversdorf am Ende eventuell ein Tor (im Torverhältnis) entscheidend für Abstieg oder Klassenerhalt sein können.
Dementsprechend war man schon etwas „aufgeregt und nervös“ auf Seiten der Gäste, denn ein Fehler zu viel, könnte in diesem Fall schon der entscheidende sein. Vorsicht ging also bei beiden Teams klar vor Risiko und „schön spielen“, nur das nackte Ergebnis zählte.
Die Partie begann allerdings gut für Fortuna, denn in der 8.Minute schlug Timo Schönig einen schönen Pass auf den halblinks einlaufenden Armand Ligouis, der aber den herauslaufenden Torwart nur noch anschießen konnte. Doch der Ball sprang rechts zu Torjäger Tim Dethloff, der das Spielgerät zum umjubelten 0:1 im Tor unterbrachte.
Ein kleines Polster war scheinbar geschaffen, doch drei Minuten später schmolz es schon wieder dahin, als Christos Koka eine Flanke von der rechten Seite per Kopf zum 1:1 Ausgleich in der langen Ecke des Fortuna Tores unterbrachte.
Das Spiel begann also wieder bei null und beide Teams schienen nun noch vorsichtiger zu agieren, so dass Torchancen rar waren. Schließlich reichte dieses Ergebnis beiden Mannschaften zum Klassenerhalt, egal was im Parallelspiel passierte.
So waren nur sehr wenige Höhepunkte vor den Toren für die Zuschauer zu sehen. Nennenswert z.B. der Freistoß von Tim Dethloff nach 28 Minuten, den Keeper Pawel Mariusz Kosarzecki allerdings entschärfen konnte.
In die zweite Hälfte kamen die Babelsberger zunächst besser als die Hausherren, denn bereits vier Minuten nach Wiederanpfiff hatten sie eine dicke Chance, doch Tim Dethloffs Schuss, im nachsetzen, strich knapp am Angel vorbei.
Doch Fortuna ist in den nächsten Minuten näher an der Führung dran, doch weder der Schuss von Dethloff in der 62.Minute, noch die durchaus nicht unberechtigte Elfmeterforderung nach 69 Minuten ändern etwas am Ergebnis und so lebt das Spiel mehr von der Spannung, als von den Aktionen.
Für Fortuna ist es von Minute zu Minute ein wandeln auf der Rasierklinge. Wie offensiv soll man sein, wie defensiv soll agiert werden? Die Entscheidung, das 1:1 über die Runden zu bringen und die Defensive zu bevorzugen, erweist sich, wenn auch riskant, am Ende als richtig. Zehdenick konnte aus dem mehr Ballbesitz in der Schlussphase nichts zählbares mehr produzieren und so freuten sich beide Teams mit dem Schlusspfiff über den Klassenerhalt.
Nur knappe 24 Stunden später steht dann am Sonntag das Bonusspiel gegen den Regionalligisten SV Babelsberg 03 auf dem Sportgelände „Am Stern“ an. Nach der spontanen abendlichen Feier mit Fans auf dem heimischen Sportplatz, wird dies für den einen oder anderen Akteur des Teams von Coach Kai Möbius dann sicher (im doppelten Sinne) noch einmal eine ganz besondere sportliche und körperliche Herausforderung.