Ein Elfmetertor entschied

Brandenburgliga:  Oranienburger FC Eintracht 1901 – Fortuna Babelsberg 1:0 (0:0)

Für beide Teams war es seit März 2012 erstmals wieder eine Punktspielbegegnung, in der Gastgeber Oranienburg und Fortuna Babelsberg aufeinandertrafen. In den gemeinsamen acht Landesligapartien seit 2004 siegte Oranienburg drei Mal, vier Mal teilte man sich die Punkte und einmal (am 11.12.2004) war Fortuna Babelsberg der Sieger.

Nach über 10 Jahren hieß es nun wieder “Auf ein Neues“ für beide Mannschaften in der Oranienburger ORAFOL-Arena. Das mit den Gastgebern der alteingesessene Brandenburgligist als Favorit gegenüber dem Babelsberger Aufsteiger gegeben war, war unstrittig. Und da die beiden Trainer Enis Djerlek und Ingo Hecht aus langjährigen Fußballzeiten gut miteinander können, wurde ein gemeinsames Essen nach dem Spiel verabredet – wer gewinnt bezahlt -. Für die Spieler ging es also in dieser Partie nicht nur um die drei Punkte, sondern auch ein wenig um den Geldbörseninhalt der Trainer.

Nach fünf Minuten des Abtastens wurden die Hausherren erstmals mit einem 25 m Freistoß gefährlich, den aber Fortuna Keeper Erik Firchau aus dem Angel fischte. Das war der Auftakt zu einem wilden und temporeichen Hin und Her in den nächsten Minuten. So klärt Oranienburgs Torhüter Alexander Blöck Zentimeter vor dem einschussbereiten Tim Dethloff, im Gegenzug blockte Markus Goede in höchster Not zum Eckball, den Lukas Bianchi dann aus sieben Metern knapp über das Gehäuse köpft.

Allmählich kippt das Spielgeschehen etwas zu Gunsten der Gastgeber, doch die Torschüsse von Sebastian Knaack und Maximilian Janke fanden in Keeper Firchau ihren Meister. Und Fortuna war jederzeit mit Nadelstichen gefährlich. So in der 21.Minute, als Keeper Blöck nach einem groben Oranienburger Abwehrschnitzer den Ball gerade nach von Tim Dethloffs Schuh spitzeln konnte oder nur fünf Minuten später als er eine scharfe Eingabe von Wandile Brice Dlamini vor Dethloff aus der Gefahrenzone boxte.

Doch insgesamt nahm der Druck der Gastgeber, mit dem „Höhepunkt“ nach etwa einer halben Stunde Spielzeit, weiter zu. Doch die Schüsse von Leon Walter und Maximilian Janke verfehlten knapp das Ziel. Von Fortuna kam zu diesem Zeitpunkt wenig Entlastung. Doch das Team von Ingo Hecht und Kai Möbius überstand diese Phase unbeschadet und wurde nun selbst schrittweise wieder offensiv aktiver. So landete zum Beispiel ein „über den Schlappen“ gerutschter Ball von Gordon Klostermann bei Torhüter Alexander Blöck und der blieb auch bei der Riesenchance von Tim Dethlof im eins gegen eins Sieger. Und auch die Schüsse von Alexander Zeplin und Tim Dethloff brachten vor dem Halbzeitpfiff von Schieri Michael Nickusch keine Veränderung des Ergebnisses und so gingen beide Teams mit dem torlosen Unentschieden in die Kabinen.

Aus der Pause kamen die Hausherren wild entschlossen, hatten drei Ecken in den ersten fünf Minuten und Erik Firchau musste beim Kopfball von Leon Walter sein ganzes Können aufbieten, um den Einschlag zu verhindern. Ein weiterer Kopfball von Samir Mahmutagic verfehlte das Ziel ebenso, wie ein Schuss von Lukas Bianchini.

Doch langsam war auch Fortuna offensiv wieder präsenter, doch die Torschüsse von Dethloff und Dlamini gingen knapp vorbei bzw. fanden in Torhüter Blöck den Meister. In der 64.Minute dann kurzzeitiger Jubel bei den Gästen, Dlamini und Dethloff hatten sich durchgespielt und im zweiten Versuch lag der Ball im Oranienburger Tor, doch die Abseitsfahne des Assistenten machte die vermeintliche Führung zunichte.

Mit einem Doppelwechsel in der 67.Minute wollte Fortuna weiteren Schwung in die gute Phase bringen, doch vermutlich brachte dies die Ordnung für einige Sekunden aus dem Tritt und so kam nur eine Minute später Maximilian Lehe bei einem Abwehrversuch „zu spät“. Es gab Foulelfmeter, den Samir Mahmutagic sicher zum 1:0 (69.) verwandelte.

In der Folgezeit wurden die Gäste aus der Landeshauptstadt immer „giftiger“, drängten auf den Ausgleich und lösten in den letzten Minuten ihren  Deckungsverbund zu Gunsten eines „Alles oder Nichts“ auf. Von Oranienburg kam jetzt in der Offensive so gut wie nichts mehr, Ziel war es, das 1:0 zu verteidigen. Und das gelang, trotz aller Fortuna Bemühungen.

Ein Punkt für die Gäste wäre auf Grund der zweiten Spielhälfte durchaus verdient gewesen, dann hätte sicher auch Trainer Ingo Hecht das Essen mit Enis Djerlek besser geschmeckt, ganz egal wer die Rechnung dann am Ende hätte bezahlen müssen.

Nun sind natürlich alle Blicke auf Fortunas Landespokalspiel gegen Energie Cottbus am 09. oder 10. September 2023 gerichtet. Noch ist die Entscheidung über den Tag und den Spielort nicht endgültig gefallen. Der Vorstand arbeitet aber mit Hochdruck daran, alle Vorgaben für ein Heimspiel zu erfüllen..