Das Ortsderby “vergeigt”

Landesliga: Fortuna Babelsberg – FSV Babelsberg 74 0:1 (0:0)

Bevor der Ball in diesem Ortsderby rollte, stiegen zahlreiche schwarze und weiße Luftballons in den Himmel, denn beide Mannschaften legten vor der Partie eine Gedenkminute für den verstorbenen Geschäftsführer der Firma Taverpack, Peter Bürkle, ein, der beiden Teams, vor allem aber dem FSV Babelsberg 74, in den vergangenen Jahren immer wieder finanziell wohlwollend zur Seite stand. Im gleichen Atemzug wurde auch an die vor wenigen Tagen verstorbene Mutter von Fortunas aktuellem Brustsponsor „Malermeister Heiko Kaatz“ gedacht. Beide Teams hatten sich auch auf die entsprechenden Trikotfarben verständigt, der FSV Babelsberg 74 ganz in schwarz, Fortuna ganz in weiß.

Die Wetterbedingungen waren alles andere als optimal für ein Derby. Nässe, Kälte, Wind und Schneefall, also schwierige Platzverhältnisse für beide Mannschaften. Trotz des ungemütlichen Wetters lockte die Partie 165 Zuschauer an, die hofften, sich am Spiel erwärmen zu können.

Auf Grund der Tabellenplatzierung kam Fortuna die Favoritenrolle zu und auch die bisherige Torbilanz (2,7 Tore/Spiel; 0,6 Gegentore/Spiel) sprachen gegen die Gäste (1,6 Tore/Spiel; 1,9 Gegentore/Spiel). Aber ein Derby ist ein Derby, da sind die Karten oft anders gemischt und der FSV Babelsberg 74 hatte nach einem ganz schlechten Saisonstart ordentlich mit Punkten nachgelegt.

Doch das Spiel lief in Hälfte eins dann doch eher wie erwartet. Fortuna war spielbestimmender und vor allem in der torgefährlichen Zone präsenter, als die 74-er. Bereits nach 4 Minuten eröffnete Tim Dethloff den Reigen mit einem Schuss aus halbrechts, nur zwei Minuten später rettet Ben Krone mit einer Grätsche fünf Meter vor dem Tor vor dem einschussbereiten Dethloff. Drei Minuten später wurde Dennis Weber geschickt, sein Abschluss, unter Bedrängnis, knapp am Tor vorbei. Danach verfehlen zwei Kopfbälle das Gehäuse von FSV Keeper Alexander Sterz.

Es schien eine Frage der Zeit, wann der Ball den Weg ins Gästetor finden würde?! In der 36.Minute war es fast so weit, der Schuss von Enis Wendland wurde geblockt und der Volley-Nachschuss von Dennis Weber ging um Zentimeter am Pfosten vorbei.

Andererseits machten es die 74-er durchaus gut, standen tief, verteidigten leidenschaftlich. Allerdings war die Anzahl ihrer Konterversuche, bis dato, überschaubar, aber dennoch nicht ungefährlich. So z.B. in der 40.Minute, als Keeper Erik Firchau einen 18 m Freistoß von Nils Richter aus der linken unteren Ecke kratzen musste, der nachfolgende Fallrückzieher von Ben Krone verfehlte das Tor aber deutlich.

So gingen beide Teams mit dem 0:0 in die Kabinen. Dass Chancenplus sowie der optische Eindruck sprachen für Fortuna und in der Pause machte unter den Fans beider Seiten der Satz die Runde „Wer hier das erste Tor schießt, gewinnt 1:0“.

Wie wahr dieser Satz werden sollte, wusste aber noch Niemand zu diesem Zeitpunkt, denn noch war eine ganze Halbzeit zu spielen und diese hatte gerade erst begonnen, als eine Ecke der 74-er nicht sauber geklärt wurde. Dass anschließende Gestocher im Strafraum nutzte Ben Krone, der bis 2015 im Nachwuchs von Fortuna gespielt hatte, um den Ball aus acht Metern im Tor unterzubringen, es stand nach 47 gespielten Minuten 0:1. Aus Fortuna Sicht „gefühlt“ sicher nicht ganz gerecht, aber was bedeutet das schon im Fußball?!

Sofort versuchten die Gastgeber den Druck zu erhöhen, aber das Gästebollwerk stand gut und ließ wenig zu. So führten gute Torschüsse und Freistöße nicht zum Erfolg und die Hausherren liefen Gefahr, dass ein Konter der 74-er erfolgreich sein könnte. In der 65.Minute wäre es fast soweit gewesen, als eine schnelle und kreuzgefährlicher Kombination durch Jonas Erxleben abgeschlossen wurde, er traf den Ball aber nicht richtig und so trudelte er, zum Glück für Fortuna, um Bierdeckelbreite am Tor vorbei.

War dies schon ein „Einhundert Prozent Riese“, so war es nur drei Minuten später ein „Zweihundert Prozent Riese“ den Timm Dethloff vergab, als er eine Eingabe von Enis Wendland, der den Ball von der Torauslinie scharf nach innen zog, aus vier Metern freistehend über die Querlatte schoss.

Es lief bei der sonst so treffsichern Fortuna-Offensive an diesem Tag einfach nicht rund. Ob es nun Freistöße von Sascha Guthke warer oder das Luftloch von Niklas Donatz vor dem Tor, nach Eingabe von Andreas Plaue, alle Versuche zum Tor zu kommen, blieben ohne Erfolg und so bahnte sich von Minute zu Minute der Auswärtssieg des FSV Babelsberg 74, der für den Erfolg kämpfte und grätschte (4x Gelb), mehr und mehr an.

Doch eine Chance sollte Fortuna in der Nachspielzeit noch bekommen, doch der Schuss vom unermüdlich rackernden Tim Dethloff landete am Pfosten, mehr Pech geht nicht. Und so bejubelten die Gäste mit ihren Fans den Ortsderbysieg, als Schieri Christian Jung die intensiv geführte Partie abpfiff.          

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