Zwei völlig konträre Halbzeiten
Kreisoberliga: Fortuna Babelsberg II – SG Geltow 2:4 (2:0)
Sechs Grad, stürmischer Wind und Dauerregen waren die Begleiterscheinungen dieser Kreisoberliga-Begegnung, in der Fortunas Zweite, nach drei Niederlagen am Stück, endlich wieder in die Spur finden wollte. Die Einstellung im Spiel gegen den Spitzenreiter am vergangenen Sonntag machte jedenfalls Mut und Hoffnung, dass dies gelingen könnte.
Und die erste Halbzeit bestätigte dies dann auch. Mit dem stürmischen Wind im Rücken waren die Hausherren weitaus öfter in der gegnerischen Spielhälfte, als umgekehrt. In der 24.Minute aber gab es Freude bei den Gastgebern, als Georg Müller halbrechts eine Kopfballverlängerung erlief, sich gegen seinen Bewacher Maximilian Frische in seiner bekannten Art und Weise durchsetzte und auch Keeper Sebastian Diehl beim 1:0 Führungstreffer keine Chance ließ.
Auch in der Folgezeit waren die Babelsberger das spielbestimmende Team und das zahlte sich auch in Toren aus. Als nach genau einer halben Stunde Spielzeit Kevin Bo Grundmann auf der rechten Seite einen abgewehrten Eckball zurückeroberte und weit auf die linke Seite flankte, gelangte der Ball per Kopf zum freistehenden Dennis Weber und der Routinier ließ sich aus 10 m die Chance zum 2:0 nicht entgehen. Das spiegelte auch den bisherigen Spielverlauf und die Anzahl der Chancen wider, obwohl die Gäste mit einzelnen Nadelstichen durchaus nicht ungefährlich waren.
Trotz weiterer guter Möglichkeiten blieb es bis zur Pause aber beim verdienten 2:0, wobei es (aus Fortuna Sicht) ein wenig unverständlich war, dass das Kurzpassspiel auch am Geltower Strafraum bevorzugt wurde, statt den stürmischen Wind auch mal für Fernschüsse zu nutzen, die Geltows Keeper Sebastian Diehl sicher vor Probleme gestellt hätten.
Nach dem Seitenwechsel sah das Ganze aber plötzlich ganz anders aus, nun hatten die Gäste den Wind im Rücken und traten auch in spielerischen Belangen anders auf. Waren sich die Hausherren eventuell schon zu sicher, dass das zweiTore Polster reichen und das bisher sicher beherrschte Spiel so weiterlaufen würde? Jedenfalls schien Fortuna ein wenig von der Rolle, agierte weiter offensiv wie bisher, hatte aber plötzlich mit den windbegünstigten Geltower Spielzügen plötzlich Abwehrprobleme.
Fünf Minuten nach Wiederanpfiff (50.) bekamen die Hausherren in Höhe der Mittellinie den Ball mehrfach nicht unter Kontrolle und nach zwei Einwürfen gelangte der Ball zu Felix Ay, der sich im Laufduell gegen zwei Abwehrspieler durchsetzte. Seine flache Eingabe erreichte den am langen Pfosten einlaufenden Pascal Kania und das Anschlusstor zum 2:1 war gefallen (Ein fast identisches Tor, wie es auch die Erste am Sonnabend in Bernau hinnehmen musste).
Nun konnte man eine „Verunsicherung“ bei Fortuna regelrecht spüren, Angriffe wurden ungenau zu Ende gespielt, der Ball bei Kurzpässen zu oft verloren während die Gäste immer gefährlicher agierten. Der Elfmeter in der 50.Minute war Sinnbild dafür. Zwei Mal hintereinander wurde der Ball völlig unbedrängt „etwas wild“ ins Aus geschlagen. Der Einwurf gelangte dann per Flanke auf die andere Strafraumseite, wo Felix Ay zwei Abwehrspieler narrte. Das folgende Foul war umstritten, aber es gab Elfmeter, den Bennett Runge sicher zum 2:2 versenkte.
Jetzt war Fortuna endgültig von der Rolle, es gelang nur wenig und Keeper Dominik Rauch hielt den Gastgeber mit guten Paraden im Spiel. Drei gelbe Karten innerhalb von vier Minuten (59. bis 63.) sind Beleg für die Verunsicherung der Gastgeber. Mit einem Dreifachwechsel versuchte Trainer Maximilian Strauß gegenzusteuern, doch es kam noch schlimmer für Fortuna, denn in der 69.Minute hatte Schieri Manuel Hoppe in einem Laufduell „ein Foul“ von Georg Müller gesehen haben und zeigte ihm (mehr als fragwürdig) Gelb/Rot. Spätestens jetzt schlug auch die Stimmung der Zuschauer etwas um, immerhin hatte es nun schon 6 x Gelb und 1 x Gelb/Rot gegen Fortuna gegeben, während die Gäste diesbezüglich komplett leer ausgegangen waren.
Und wenn es nicht läuft, läuft es nicht. Die Gastgeber versuchten sich nun zu Zehnt neu zu sortieren, verloren aber zu oft entscheidende Zweikämpfe im Mittelfeld und so kam, was kommen musste. In der 72.Minute ließ man Leon Becker auf der rechten Seite von der Mittellinie unbehelligt über fast 40 m laufen und seine flache, noch abgefälschte Eingabe, drückte Hannes Weiser am langen Pfosten, fast am Boden liegend, per Kopf zum 2:3 über die Linie. Das Spiel war gedreht.
Nun mussten die Hausherren, trotz Unterzahl, offensiv werden, wollten sie wenigstens noch einem Punkt retten. Dabei entblößten sie aber in Unterzahl immer wieder die Abwehr. Dies nutzten die Gäste weidlich mit windbegünstigten langen Pässen oder Seitenwechseln und fanden immer mal wieder völlig ungedeckte Mitspieler. Vor allem der quirlige Felix Ay machte der Abwehr zu schaffen und zwang mehrfach Dominik Rauch zu tollen Paraden. Ein weiterer Ausbau der Gästeführung lag weitaus mehr in der Luft als der Ausgleich durch Fortuna.
Und der vierte Treffer kam in der 90.Minute, als eine Kopfballabwehr sofort wieder beim Gegner (Leon Becker) landete, der den Ball Felix Ay am Elfmeterpunkt butterweich servierte und es stand 2:4. Damit war ein Spiel und eine zweite Halbzeit entschieden, die Fortunas Zweite auswerten und dann schnell vergessen sollte.
Auch wenn sicher einige „äußere Umstände“ durchaus diskussionswürdig waren, so sollte die vierte Niederlage in Folge ein Alarmsignal sein. Da stimmt momentan einiges nicht, zumindest über die volle Spielzeit gesehen, da sind in entscheidenden Momenten zu viele individuelle Fehler zu sehen.
Die beiden Fortuna Tore im Video von Guido Moll => https://youtu.be/pYB5Fm-GF0k?si=7OSIM4SUCdEJpzqr
Für das nächste Spiel muss Fortuna Babelsberg II am Sonntag, den 02.11.2025 zum FSV 95 Ketzin/Falkenrehde reisen. Anstoß ist um 14:00 Uhr.
HINWEIS: Fehler in Fussball.de (Spielverlauf)
Den eingetragenen Wechsel in der 22.Minute gab es nicht.
Der in der 67.Minute als Zweifachwechsel eingetragene Wechsel war ein Dreifachwechsel.