Niederlage nach Doppelschlag innerhalb von zwei Minuten
Landesliga: FSV Bernau – Fortuna Babelsberg 2:0 (2:0)
Ein wenig erstaunlich ist es schon, wie sich Fortuna, trotz der Verletztenmisere, ergebnistechnisch „über Wasser“ hält. Fast 25 Spieler gehören zum Kader, aber den Mannschaftsverantwortlichen stehen aktuell Woche für Woche meist nur 14 bis 15 Akteure zur Verfügung. Einige aus dem Kader haben bisher noch nicht eine einzige Minute gespielt. Nun hatte sich am vergangenen Sonnabend auch noch Fortunas aktuell bester Torschütze, Armand Ligouis in der letzten Minute böse verletzt (Jochbeinbruch und Hirn-Schädeltrauma) und wird für längere Zeit ausfallen.
Keine guten Voraussetzungen für ein Auswärtsspiel beim Tabellendritten, der im Schnitt 2,5 Tore je Spiel erzielt und in den bisherigen acht Spielen 21 auf der Habenseite verbuchen konnte. Insgesamt haben die Husittenstädter in dieser Saison fünf Siege, ein Unentschieden sowie zwei Niederlagen eingesammelt. Im Gegensatz dazu steht Fortuna erst bei zehn erzielten Treffern – kein Team der Landesliga Nord hat weniger.
Die Voraussetzungen für einen Punktgewinn waren also für die Babelsberger äußerst bescheiden. Zu einer stark ausgedünnten Personaldecke kamen noch zwei Ausfälle an der Seitenlinie hinzu. Trainer Kai Möbius war dienstlich verhindert und Co-Trainer Maik Troschinski, nach einer Knie-OP, im Krankenhaus (Gute Besserung). So übernahm Björn Heck (Ex-Torhüter der Ersten) die Verantwortung.
Und er hatte die Mannschaft recht gut eingestellt, denn es gab in den ersten 15 Minuten, außer einigen Torannäherungen auf beiden Seiten, nichts wirklich Aufregendes. Bernau agierte zwar mutiger, aber die Anfangsviertelstunde überstand Fortuna recht unproblematisch. Doch genau da lief Jonas Hiller im Strafraum bei einem Querpass unbeabsichtigt in die Hacken eines Bernauers. Der hätte den Ball zwar nicht mehr erreichen können, aber es gab eben diesen (unglücklichen) Elfmeter. Und diese Chance zum 1:0 ließ sich Tassilo Mahnke in der 16.Minute nicht nehmen.
Nun gingen für einen Moment die Babelsberger Köpfe etwas runter und die Folge war das 2:0 durch Mattis Raschke, der eine Eingabe von der Grundlinie nur zwei Minuten später (18.) erfolgreich im Tor unterbrachte. Doch zum Glück fing sich Fortuna relativ schnell wieder und spielte nun durchaus wieder gut mit. Zwar hätte es auch noch einen zweiten Strafstoß („Trikot zupfen“ durch Jonas Scharfenberg) gegen Fortuna geben können, aber es war Schieri Michael Nickusch dann unterm Strich doch „etwas zu wenig“. Ja, kurz vor der Pause dann sogar die Möglichkeit zum Anschlusstreffer durch Chris Marcel Kaerger, doch er scheiterte im eins gegen eins an Torhüter Julius Gehrke, so dass es bei der 2:0 Pausenführung der Hausherren blieb.
In die zweite Hälfte war Fortuna über längere Zeiträume sogar das etwas bessere Team, hatte mehr Spielkontrolle, mehr Ballbesitz, aber im Sturmzentrum fehlte letztendlich die entscheidende Durchschlagskraft, um zu gefährlichen Abschlüssen zu kommen. Das ist ein Grundproblem der Mannschaft und überraschte auf Grund der geschilderten Umstände dann auch nicht. Allerdings war auch Bernau in der 2.Halbzeit etwas in den Führungsverwaltungsmodus übergegangen, so dass auch von Ihnen weniger gefährliche Impulse kamen als noch in Hälfte eins. Und so blieb es bis zum Schluss beim letztendlich verdienten Bernauer Heimsieg.
Trotzdem hatte sich das von Björn Heck betreute Fortuna-Team besser verkauft als zu befürchten bzw. zu erwarten gewesen war. Am bekannten Problem der Abschlussschwäche muss aber unbedingt im Training weiter intensiv gearbeitet werden, will man nicht noch mehr in den Tabellenkeller abrutschen.
Am kommenden Sonnabend, den 01.11.2025 kommt es zum Landesliga-Ortsderby in einem sogenannten Sechs Punktespiel zwischen den Tabellennachbarn Fortuna Babelsberg (5 Punkte) und der SG Bornim (2 Punkte). Anstoß ist bereits um 14:00 Uhr „Am Stern“.