Knackpunkt – Ein Elfmeter, der keiner war
05.10.2024 Geschrieben von Gert Laßmann
Brandenburgliga: FSV Union Fürstenwalde – Fortuna Babelsberg 5:2 (1:1)
Gut 130 Zuschauer verfolgten in Fürstenwalde die Partie der beiden Tabellennachbarn, die in den letzten Jahren erst einmal die Klingen gekreuzt hatten. Das war im Jahr 2022 als der FSV Fürstenwalde, damals noch höherklassig, im Landespokal mit 3:0 die Oberhand behielt. Doch das hatte für diese erste Punktspielbegegnung keinerlei Bedeutung.
Die Partie war für beide Teams wichtig, würde man sich doch mit einem Sieg in Richtung vorderes Tabellenmittelfeld bewegen. Und so war dann zunächst eher Sicherheit als wilde Offensive bei beiden Kontrahenten angesagt. Trotzdem bejubelten die Gäste bereits nach acht Minuten ein Tor, als sich Tim Dethloff in ein unsauberes Abspiel in der Defensive der Hausherren einschaltete, noch ein paar Schritte lief und aus acht Metern Keeper Leon Winkelmann mit einem satten Schuss überwand.
Nun hatte hatte Fortuna etwas mehr von der Partie, denn nur zwei Minuten später jagt Jannick Nicklas Möhr den Ball knapp über die Querlatte Vier Minuten danach ist es erneut Möhr, der gefährlich köpft, aber Yannick Sosnowski trifft, der damit den Einschlag des Balles verhindert.
Doch mitten in diese gute Fortuna Phase wurde von der linken Fürstenwalder Angriffsseite ein immer länger werdender Pass geschlagen und Niklas Kosch lief durch, erzielte den 1:1 Ausgleich. Das Spiel begann also wieder bei null.
Beide Teams erspielten sich in der Folgezeit Torannäherungen, aber nichts Hochkarätiges. Als nach rund einer halben Stunde Tim Dethloff im Strafraum hart attackiert wurde, gab es keinen Strafstoß, stattdessen Gelb für ihn, da der Schieri dies als „Schwalbe“ wertete.
In der 35.Minute dann noch zwei Möglichkeiten. Je eine für die beide Seiten. Zunächst zog Arslan Mohamadi aus etwa 16 Metern ab, doch Keeper Erik Firchau war auf dem Posten und kurz danach hatte Tim Dethloff einen Riesen, doch sein Abschluss war zu mittig auf Torhüter Leon Winkelmann und so ging es mit dem 1:1, aber leichten optischen Vorteilen für Fortuna in die Halbzeitpause.
Nach dem Wiederanpfiff folgte eine Hälfte, die es in sich haben sollte. Wie schon in der ersten Halbzeit, waren es die Gäste, die erneut erfolgreich in die Partie kamen. Sieben Minuten waren gespielt, als ein weiter Flugball bei Fürstenwaldes Olowasengun Victor Adelusi landete. Statt aber zum Torhüter zurückzuspielen, versuchte er das Spielgerät aus der Drehung wieder nach vorn zu schlagen, schoss jedoch den anlaufenden Timo Schöning an, von dessen Bein der Ball als Bogenlampe zum 1:2 ins Tor ging.
In der 57.Minute dann wohl der Knackpunkt des Spiels, als Schieri Kay Seifert leider eine Fehlentscheidung traf (die auch Fürstenwalder so sahen), als er die saubere Faustabwehr von Keeper Erik Firchau, der ganz deutlich vor dem anlaufenden Niklas Kosch am Ball war, zum Entsetzen der Spieler, des Trainerteams und der Fortuna Anhänger als Foul wertete und auf Elfmeter und Gelb für den Torhüter entschied. Dieses “Geschenk” zum Ausgleich ließ sich Erik Steinmetz nicht entgehen, schoss sicher links unten ein.
Nun war Unruhe in der Mannschaft und auch die Fortuna Anhänger auf den Rängen äußerten lautstark ihren Unmut. In dieser Situation zeigte sich aber auch ein wenig, dass das Team mit dem Altersdurchschnitt von unter 23 Jahren solche Dinge noch nicht so einfach wegstecken kann. Fürstenwalde nutzte dies clever und ging durch Christian Mlynarczyk in der 59.Minute, nach einer Flanke von Ingo Wunderlich in Führung, als er diese per Kopf zum 3:2 versenkte. Das Spiel war innerhalb von zwei Minuten gedreht. Und Fortuna musste nun aufpassen, den kurz nach der Fürstenwalder Führung knallt auch noch ein Schuss von Hussen Muca an den Pfosten.
“Gefühlt” gab es nun auch noch eine Reihe gelber Karten bei Zweikämpfen vorwiegend gegen Fortuna. Und selbst Trainer Kai Möbius war mit Gelb/Rot davon betroffen. Der Mannschaft war mit dem (ungerechtfertigten) Elfmeter der Zahn gezogen. Als mit einem Dreifachwechsel und offensiverer Spielweise versucht wurde, noch den Ausgleich zu erzielen, konterten die Gastgeber zwei Mal und das erneut innerhalb von zwei Minuten. Zunächst leitete Christian Mlynarczyk einen langen Ball auf Niklas Kosch weiter, der in der 84.Minute zum 4:2 traf (84.) und in der 86.Minute legt der eingewechselte Matti Bienwald ebenfalls einen weiten Ball auf Christian Mlynarczyk ab, der mit Links zum 5:2 einschob. Der Drops war gelutscht.
Am Sonnabend, den 12.10. 2024 tritt Fortuna Babelsberg um 15:00 Uhr auswärts beim Werderaner FC Viktoria an.