Klassenunterschied, ohne Wenn und Aber

Brandenburgliga: Fortuna Babelsberg – Brandenburger SC Süd 05 1:5 (0:3)

Es war das Spiel eins nach der Trennung von Trainer Ingo Hecht und die Gastgeber hatten sich viel vorgenommen, wollten die von ihm (auch über die Presse) geäußerte Kritik in positive Energie umwandeln und mit einem erfolgreichen Spiel beantworten. Doch das ging gründlich daneben, sie bestätigten (zumindest in Hälfte eins) dann doch eher die kritischen Worte ihres Ex-Trainers.

Erneut hatte die Stadt Potsdam den Rasenplatz gesperrt, was etwas Unverständnis bei Mannschaften und den rund 140 Zuschauern, darunter auch viele Brandenburger Fans, hervorrief. Denn es hatte nachts nicht viel geregnet, Wind und Sonne hatten bis zum Nachmittag für einen durchaus gut bespielbaren Rasen gesorgt. So aber musste die Partie auf dem kleineren Kunstrasenplatz stattfinden.

Von Beginn an übernahmen die Gäste mit genauerem Passspiel und einer intensiveren Körpersprache das Kommando, während die Hausherren nicht richtig ins Spiel fanden.

Ein erstes Torgefahrzeichen setzte nach sechs Minuten Süd-Torjäger Patrick Richter, doch sein Schuss verfehlte ganz knapp das kurze Eck. Nur vier Minuten später lag der Ball erstmals im Netz der Gastgeber, doch dem Treffer aus spitzem Winkel wurde wegen Abseits die Anerkennung verwehrt. Doch Brandenburg war am Drücker und Fortuna stand etwas neben den Schuhen.  

Nach etwa einer knappen Viertelstunde aber plötzlich die große Chance zur Führung für die Gastgeber, als Chris Marcel Kärger mit einem Chip-Ball hinter die Abwehr Tim Dethloff bediente, der sich durchsetzte, den Ball zum sieben Meter vor dem Tor stehenden Markus Goede passte, doch der schlug ein Luftloch.

Meist rächt sich das und so kam es auch. Als in der Vorwärtsbewegung ein Flugball aus der Fortuna Defensive abgefangen wurde, ging es blitzschnell. Ein feiner Pass in den Lauf von Abdoul Aziz Conte und der vollendete aus spitzem Winkel zum 0:1 (17.)  

Nur fünf Minuten später (23.) bei einem Zweikampf an der Torauslinie Foul im Fortuna Strafraum und Schieri Felix Alich zeigte auf den Elfmeterpunkt. Patrick Richter ließ sich diese Chance zum 0:2 nicht entgehen und verwandelte sicher.

Auch danach waren die Brandenburger mit ihrem genaueren, schnelleren und auf Torabschluss aus allen Lagen angelegtem Spiel, dass deutlich gefährlichere Team und in der 35.Minute schlug es erneut im Fortuna Gehäuse ein, doch zum Glück für die Gastgeber wurde erneut auf Abseits entschieden.

Fortuna fand bisher wenig Mittel gegen das schnelle Umkehrspiel der Gäste und so wechselte Coach Kai Möbius bereits nach 38 Minuten doppelt, Dennis Weber und Maximilian Strauß kamen. Doch statt des erhofften Anschlusstreffers fiel nur vier Minuten später das 0:3 (42.), als Patrick Richter nach einem schlecht verteidigten Einwurf den Ball humorlos in den Winkel zimmert.

Der Halbzeitpfiff war für die Hausherren und ihre Fans eine Erlösung und in der Pause gab es viel Diskussionsstoff über die gezeigte Leistung der Mannschaft. Kopfschütteln und Unverständnis unter den Zuschauern, die in den vergangenen Jahren (Aufstieg in die Landesliga, Aufstieg in die Brandenburgliga) mit erfolgreichem Fußball verwöhnt wurden.     

Nach dem Wiederanpfiff war es zumindest kein so einseitiges Spiel mehr. Ob die Brandenburger einen Gang zurückgeschaltet hatten oder die Kabinenpredigt bei Fortuna Wirkung zeigte, ist Auslegungssache. Jedenfalls waren nun die Hausherren etwas besser in der Partie, ja zeitweise optisch sogar mehr am Drücker, allerdings ohne bei den Torabschlüssen erfolgreich zu sein, was ebenso für die Brandenburger galt.

Und so war, nach rund einer halben Stunde Spielzeit in der zweiten Hälfte, ein 1:3 ebenso möglich, wie ein 0:4. Letzteres fiel nach 74 Minuten, als mit dem kräftigen Wind ein Ball immer länger wurde, so dass ihn Keeper Paul Bäuerle nicht richtig festhalten konnte, Patrick Richter war zur Stelle und versenkte das Spielgerät im kurzen Eck.

Doch nur zwei Minuten später (76.) endlich auch ein zählbares Babelsberger Lebenszeichen, als Alexander Zeplin den Ball durch die Kette steckte und Tim Dethloff den Ball zum 1:4 durch die Beine von Keeper Tormike Zarkua spitzelte.

Doch mehr als zwischenzeitliche Ergebniskosmetik war dies nicht, denn in der 83. Minute stellten die Gäste, in Person von Patrick Richter, den alten Abstand wieder her. Nach einer Balleroberung im Mittelfeld ging es erneut blitzschnell, der eingewechselte Viktor Sunday wurde bedient, ging am herauseilenden Keeper Bäuerle vorbei, doch sein Schuss konnte zunächst noch von der Linie geholt werden, doch der Ball kam genau vor die Füße von Patrick Richter, der sich nicht bitten ließ und zum 1:5 einschob.

Unterm Strich, ohne Wenn und Aber, ein verdienter Sieg der Gäste, da Fortuna (vor allem in Hälfte eins) nicht richtig ins Spiel fand, kaum zweite Bälle eroberte, nicht richtig in die Zweikämpfe kam und wenig Ideen im Spielaufbau zeigte.

Da gibt es bis zum kommenden Wochenende viel Trainingsarbeit für Coach Kai Möbius, denn Fortuna Babelsberg reist bereits am Freitagabend zum punktgleichen Mitaufsteiger FC Concordia Buckow/Waldsieversdorf 03. Anstoß ist um 20:00 Uhr.

Der kleine Lichtblick im Spiel. Das 1:4 durch Tim Dethloff im Video präsentiert von Guido Moll => https://youtu.be/3i8nfhptDN0?si=Gv5BEOm7TPemrUTB

3. Männer

Fortunas Dritte machts zweistellig

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