Ersten „Nichtabstiegsmatchball“ verwandelt
Brandenburgliga: Fortuna Babelsberg – SV Grün-Weiß Lübben 3:1 (3:0)
Kurz vor Beginn des Spiels zog ein Gewitter über das Sportgelände am Potsdamer „Stern“ und hielt wohl einige der Fortuna Anhänger von Besuch des Spiels ab, so dass (nur) gut 80 Zuschauer die Partie verfolgten.
Diese aber sahen einen Gastgeber, der wusste worum es ging und mit viel Willen und Einsatz zu Werke ging. Schnell kippten die Spielanteile zu Gunsten Fortunas und nach sieben Minuten durften die Hausherren das erste Mal jubeln, als Timo Schöning, nach einer Eingabe von links, aus 15 Metern abzog und der Ball zum 1:0 im Netz zappelte.
Und es ging weiter vorwiegend nur in eine Richtung, da Fortunas Defensive Lübben nicht zur Entfaltung kommen ließ. Nur fünf Minuten nach der Führung spielte Cedric Cawi einen feinen Pass von der rechten Seite zu Tim Dethloff, der den Ball mit dem Rücken zum Tor stehend annahm und sich um den Abwehrspieler drehend, das Spielgerät im Fallen noch im Tor zum 2:0 (12.) unterbringen konnte.
Das gab Fortuna Sicherheit und der nächste Treffer ließ nicht lange auf sich warten. In der 20.Minute schloss Tim Dethloff eine Doppelpassaktion unter Bedrängnis aus Nahdistanz ab. Keeper Michael Stein reagierte zwar noch, aber der Ball rollte dann doch, fast in Zeitlupe, zum 3:0 über die Linie.
Nur zwei Minuten später zeigte sich ein wenig Frust bei den Gästen, als es unmittelbar vor den Trainerbänken zu einer Rudelbildung kam. Durchaus Glück für die Lübbener, dass es für ein umstoßen mit beiden Händen nur bei Gelb blieb. Bis zur Halbzeit hatten die Hausherren dann noch zwei gute Möglichkeiten durch Tim Dethloff, dessen Freistoß auf dem Netz des Dreiangels landete und Cedric Cawis Schuss aus 20 Metern, der knapp über das Gehäuse ging.
Die Gäste waren durchaus mit im Spiel, aber brachten, außer zwei Eckbällen und einem Fernschuss über den Querbalken, relativ wenig Torgefahr zustande, da Fortunas Deckung gute Arbeit leitete.
Auch in Hälfte zwei zunächst ein ähnliches Bild, den Grün-Weißen waren Zügel angelegt und Fortuna hatte Möglichkeiten im schnellen Umkehrspiel. So z.B. nach 55 Minuten, als Tim Dethloff freigespielt wurde, aber aus acht Metern den Ball nicht an Keeper Michael Stein vorbei bringen konnte.
Nur zwei Minuten später (57.) erneute Rudelbildung unmittelbar vor den Trainerbänken und dieses Mal griff der gut leitende Schieri Marvin Weiß zu Gelb/Rot. Lübben fortan nur noch zu Zehnt. Damit sollte das Spiel eigentlich klar zu Gunsten der Gastgeber laufen, doch das Gegenteil trat ein. Die Grün-Weißen zeigten eine Trotzreaktion und die Hausherren meinten wohl, dass sie den Sieg schon im Sack hätten.
Plötzlich zeigten einige Lübbener mit Einzelaktionen ihr technisches Können, ließen mehrfach zwei, drei Gegner am Stück aussteigen und schufen so Torgefahr und Fortunas Keeper Erik Firchau bekam nun auch zu tun, musste einige Male eingreifen, um den drei Tore Vorsprung zu sichern.
Etwas unverständlich, warum Fortunas Offensive von der guten Linie der 1.Halbzeit etwas abkam und wieder ein wenig in Fehler der Vergangenheit verfiel. Bei guten Angriffen wurde der letzte Pass mehrfach zu ungenau gespielt oder gute Situationen durch unangebrachte Dribblings verschenkt, statt den freien Nebenmann anzuspielen. Wie es besser geht, zeigte in der 69.Minute Timo Schöning, als er eine Flanke von Cedric Cawi volley nahm und damit Keeper Stein zu einer Glanzparade zwang.
Ein wenig Schwung nahm den Gastgebern aber sicher auch die schnelle Ein- und Auswechselung des gerade sieben Minuten auf dem Platz stehenden Niclas Donatz, der mit plötzlich auftretenden erheblichen Kreislaufproblemen ins Krankenhaus gebracht werden musste (Gute Besserung).
Insgesamt hatten aber, trotz der Unterzahl, in der letzten halben Stunde die Gäste mehr vom Spiel bzw. kreierten die gefährlicheren Torszenen. Sie kamen so, nicht von ungefähr, in der 83. Minute noch zum 3:1 Ehrentreffer. Auch wenn dieser letztendlich ein Eigentor durch Sascha Guthke war, als er gemeinsam mit Torhüter Firchau eine dieser gefährlichen Lübbener Einzelaktionen klären wollte, den Ball unglücklich ablenkte, so dass dieser dann, wie bei Fortunas 3:0, fast in Zeitlupe über die Line rollte.
Unterm Strich aber ein ganz wichtiger Dreier für Fortuna im Abstiegskampf. Aber eben nur ein erster Schritt, dem noch drei weitere folgen müssen, will das Team von Kai Möbius auch im kommenden Jahr in Brandenburgs höchster Liga kicken.
Dafür müssen am Sonnabend, den 08.06.2024 möglichst auch drei Punkte im Auswärtsspiel bei der TSG Einheit Bernau eingefahren werden. Anstoß auf dem Sportgelände „Am Wasserturm“ ist um 15:00 Uhr.