Eine Stunde auf Augenhöhe gegen gnadenlos effektiven Berliner Bezirksligisten
Das Dienstagabendtestspiel war, vom Ergebnis abgesehen, trotzdem ein durchaus ansehenswerter guter Test. Denn über einer Stunde agierte Fortunas Zweite in einem sehr schnellen und interessanten Spiel auf Augenhöhe mit dem Berliner Bezirksligisten.
Nach jeweils je einer guten Chance auf beiden Seiten, die die Torhüter vereitelten, begann in der 8.Minute der Torreigen als Luigi Indrieri und Niklas Donatz im Doppelpass zusammenspielten und Letzterer das Spielgerät mit einem satten Schuss zum 0:1 im Tor unterbrachte. Nach 21 Minuten, ebenfalls nach einem schönen Spielzug, dann der 1:1 Ausgleich durch Leonhard Starke, der eine Eingabe von links im Reingrätschen mit der Picke versenkte. Kurz zuvor hatte Fortuna zwei dicke Chancen, aber statt Picke wurde immer versucht sich den Ball für Vollspann auf den „starken Fuß“ zu legen. Auch Tore mit dem Stachel zählen!
Die erneute Gästeführung zum 1:2 war sehenswert. Luigi Indrieri wurde am Sechzehner angespielt, drehte sich um den Abwehrspieler und der Ball schlug im linken oberen Dreiangel ein. Da hatte Keeper Dennis Biernat trotz toller Flugparade keine Abwehrchance. Nur zwei Minuten später rettete Cedric Rzepka, der ein ganz tolles Spiel in der Abwehr lieferte, für den bereits geschlagenen Torhüter Dominic Rauch mit einer Monstergrätsche auf der Linie. Doch der Eckball brachte per Kopf durch Timon Balci das 2:2. Trotz weiterer Möglichkeiten auf beiden Seiten blieb es bis zur Pause bei diesem Ergebnis in einem sehr guten Spiel beider Mannschaften.
Die zweite Hälfte war von vielen Wechseln (Marienfelde 9 x Fortuna 6 x) beeinflusst. Der Spielfluss und die Geschlossenheit, zumindest auf Fortuna Seite, ging im Laufe der Zeit dadurch etwas verloren. Und beim Führungstreffer der Gastgeber kam auch etwas „Pech“ hinzu, als bei einem Angriff Julian Kaul am Sechzehner „umgerannt“ wurde, der Ball zu Max Kühn sprang, der mit einem Flachschuss das 3:2 erzielte. Die Aktion in der 47.Minute laufen zu lassen, war etwas grenzwertig.
Und das „Pech“ verfolgte Julian Kaul und Fortuna weiter. Nach einer Stunde Spielzeit sprang ihm ein Eckball, der flach durch Freund und Feind ging, am langen Pfosten ans Bein und trudelte in der 61.Minute zum 4:2 über die Linie. Trainer Maximilian Strauß nahm danach einen Mehrfachwechsel vor und für einen Moment war Fortuna „unsortiert“. In der 65. Minute knallte ein Fernschuss an die Latte und Max Kühn versenkt das Spielgerät volley zum 5:2.
Nun war natürlich bei den Gästen etwas der Dampf raus, während die neuen Leute bei den Gastgebern frischen Wind ins Spiel brachten. Als in der 79. Minute der gut haltende Keeper Dominik Rauch einen Kaller ungünstig direkt nach vorn abwehrte, liefen zwei Angreifer durch, während die gesamte Abwehr am Sechzehner verharrte. Tobias Dellbrück hatte keine Probleme den Ball zum 6:2 über die Linie zu bringen.
Joschka von der Sitt war es nur drei Minuten später (82.) vorbehalten den 7:2 Endstand zu erzielen, Als ein langer Pass auf rechts erlaufen wurde und er die Querablage aus wenigen Metern im Netz unterbrachte. Nach neunzig Minuten und etwas Nachspielzeit beendete der sehr gut leitende Schieri Alexander Regazzi die Partie, deren Ergebnis nicht das lange Zeit gute Spiel und die Leistung von Fortunas Zweiter widerspiegelt.
Es gehört auch zur Wahrheit, dass nicht jeder Fortuna-Einwechsler seinen Vorgänger in punkto Laufbereitschaft und Einsatz eins zu eins ersetzen konnte. Da muss der eine oder andere im Training noch an sich arbeiten.
Ein Unterschied zwischen beiden Teams war auch in Bezug Handlungsschnelligkeit und Schussgenauigkeit vor dem Tor festzustellen. Die Marienfelder nutzten fast jede Tormöglichkeit sehr konsequent. Der dritte Unterschied war Fortunas Anfälligkeit bei Standards (Freistößen und Eckbällen). Mehrere Tore und kreuzgefährliche Strafraumszenen hatten darin ihren Ausgangspunkt. Maximilian Strauß wird diese Dinge sicher für die nächsten Trainingseinheiten registriert haben, aber trotzdem (bis auf das Ergebnis und die letzte halbe Stunde) mit dem Spiel seiner Elf durchaus zufrieden sein, die dem Favoriten lange Zeit auf Augenhöhe Paroli geboten hat.
Das gesamte Testspiel der Zweiten im Video von Guido Moll => https://youtu.be/t7Xii3vsUlA?si=54QtPNw7c5qovyYr