Der Werderaner FC wollte den Sieg mehr

Brandenburgliga: Werderaner FC Viktoria – Fortuna Babelsberg 4:1 (2:1)

Kurz vor Spielbeginn hatte Petrus ein Einsehen und der stundenlange Regen zog ab. Trotzdem musste das Spiel auf den Kunstrasenplatz des Arno-Franz-Sportgeländes verlegt werden.

Beide Kontrahenten hatten in der Vergangenheit, mit wechselnden Erfolgen, schon öfter ihre Klingen gekreuzt. In den sechs Pflichtspielen zeigt die Statistik ein absolut ausgeglichenes Verhältnis. Beide Teams verbuchten jeweils drei Siege und einmal (in der Hinrunde) trennte man sich Unentschieden. Zumindest aus dieser Sicht ergab sich für keine Seite eine Favoritenstellung. Auch die Tabellenplatzierung gibt da keine Auskunft, beide Mannschaften trennt nur ein Punkt. Allerdings haben die Gastgeber schon zwei Spiele mehr absolviert.

Personell gingen beide Trainer aber mit unterschiedlichen Gefühlen in die Partie. Während Werders Trainer Jörg Buder erfreut feststellen konnte, dass ihm ein breiterer Kader als in den letzten Wochen zur Verfügung stand, war dies bei Fortunas Trainer Kai Möbius genau andersherum. So fehlten ihm u. a. Leistungsträger wie Erik Firchau, Sascha Guthke, Onur Kalkan, Wandile Price Dlamini, Timo Schöning und Dennis Weber sowie eine Reihe „Langzeitverletzter“. Ebenso fehlte der, in der Hinserie noch für den Werderaner FC spielende Kai-Friedrich Mautsch, entsprechend der Vereinbarung beim Vereinswechsel. Die Frage war also, würde sich diese Personalsituation in der Partie bemerkbar machen?

Den ersten Riesen des „Derbys“ hatte nach sechs Minuten jedoch Fortuna, als Armand Ligouis sich außen schön durchsetzte und den Ball in den Rückraum spielte, doch Ben Vetter schob das Spielgerät aus 10 m am Tor vorbei. Wie schnell sich vergebene Chancen rächen, zeigte sich nur drei Minuten später, als Keeper Paul Bäuerle am Sechzehner Chris Marcel Kaerger anspielte, der den Ball gegen den anlaufenden Amen Naby Abdallah verlor, dieser hatte dann keine Mühe mehr, das 1:0 zu erzielen.  

Das gab Werder Auftrieb und in den folgenden 20 Minuten waren die Hausherren deutlich griffiger, bissiger und immer einen Tick schneller am Ball als die Gäste. So lagen die Torabschlüsse in dieser Zeit vorrangig auf Seiten der Werderaner und als ein 16 m Schuss vom Pfosten zurückprallte, war Torjäger Ramazan Günel zur Stelle und versenkt den Ball zum 2:0 (24.). Fortuna stand seit dem Führungstreffer der Gastgeber neben den Schuhen, der Zugriff ging fast völlig verloren und in den Zweikämpfen war man oft nur zweiter Sieger.

Doch nach knapp einer halben Stunde fanden sie allmählich wieder ein wenig besser ins Spiel. Und als Cedric Cawi einen Schippball auf Tim Dethloff spielte, wurde dieser im Strafraum umgerannt. Der Gefoulte schoss selbst, scheitert mit dem Strafstoß aber an Keeper Kai Spangenberg, doch den Abpraller versenkt Niclas Donatz sicher zum 2:1 Anschlusstreffer. Die Gäste „lebten wieder“ und hatten danach sogar noch zwei Chancen, wobei der Freistoß von Tim Dethloff nur äußerst knapp den linken Angel verfehlte und so ging es mit dem knappen 2:1 in die Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel kam Fortuna besser ins Spiel und es schien durchaus möglich den Gleichstand zu erzielen, doch die Chancen wurden nicht genutzt und so        

kam den Gastgebern erneut ein individueller Fehler zu Hilfe, als in der 70.Minute ein schlechter Rückpass auf Keeper Bäuerle gespielt wurde, der zwar den Ball noch wegspitzeln konnte, aber nur bis zu Lukas Schulze, der kein Problem hatte, für die Gastgeber das 3:1 (70.) zu erzielen.

Damit war die Vorentscheidung gefallen, denn Fortuna war an diesem Tag nicht aus dem Holz geschnitzt, das Spiel noch einmal umbiegen zu können. Ganz im Gegenteil, in der 83.Minute sprang ein weiter Einwurf durch den gesamten  Fünfmeterraum und Lukas Schulze sagte am langen Pfosten Danke, als er den Endstand von 4:1 erzielte.

Unterm Strich haben sich die Werderaner den Sieg mit ihrer giftigeren Spielweise verdient, auch wenn er am Ende um ein/zwei Tore zu hoch ausfiel. Fortuna hat, wie schon gegen Frankfurt, in den entscheidenden Momenten die Tore nicht erzielt und sich  durch individuelle Fehler zum Teil „selbst bestraft“. Es gehört aber auch zur Wahrheit dazu, dass das Fehlen des einen oder anderen Leistungsträgers scheinbar nicht immer adäquat kompensiert werden kann.    

Am kommenden Ostersonnabend, den 30.03.2024 muss Fortuna Babelsberg zum dritten Mal in Folge auswärts antreten Die Mannschaft von Trainer Kai Möbius reist dann zu Germania Schöneiche. Anstoß ist um 14:00 Uhr.

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