Der Fußballgott war heute kein Fortune
Kreisoberliga: Fortuna Babelsberg II – SV Ziesar 31 1:2 (0:1)
Mit dem SV Ziesar reiste an diesem, fast ein wenig vorfrühlingshaften Sonntag, der Tabellenzweite an, der in dieser Saison bisher sechs Mal als Sieger den Platz verließ und nur über eine Niederlage quittieren musste. Es galt also für die Mannschaft von Maik Troschinski und Marco Jung ein ganz dickes Brett zu bohren.
Und nach wenigen Minuten lief die Partie anders, als von den Hausherren gedacht, denn neun Minuten waren erst vorbei, da musste Torhüter Sebastian Lublow verletzt ausscheiden. Fortan hütete Cedrick Rzepka das Fortuna Gehäuse und kaum stand er zwischen den Pfosten, schlug es auch schon ein. Ronny Schmidt brachte Ziesar mit 0:1 nach vorn.
Wäre das nicht schon genug an Übel, musste mit Justus Kautz, eine der Säulen der Mannschaft, nur sechs Minuten später ebenfalls verletzt seinen Platz räumen. Für ihn kam Jost Hinrich Clausen in die Begegnung.
Jetzt galt es, sich dadurch nicht aus der Spur bringen zu lassen und das gelang den Gastgebern, die weiterhin dem Favoriten Paroli boten. In der Folgezeit gab es auf beiden Seiten einige Möglichkeiten, doch zählbares konnten weder die Gäste noch die Hausherren bis zum Halbzeitpause verbuchen. Und in dieser musste Fortuna verletzungsbedingt weiter wechseln. Für Daniel Stumpf und Philipp Franz ging es nicht weiter, Lucas Troschinski und Nico Sommerlatte ersetzten sie.
Auch die zweite Hälfte zeigte ein ähnliches Bild, wie die erste. Ziesar spielte einen Tick offensiver und druckvoller, wollte die Vorentscheidung, während das Babelsberger Spiel eher auf schnelle Konter ausgerichtet war. Mehrmals lag ein 0:2 in der Luft, aber genauso oft auch der Ausgleich. Und der gelang nach einem Foul im Strafraum, als der Schiedsrichter in der 70.Minute auf Strafstoß entschied. Diese Chance vom Punkt ließ sich Lucas Troschinski nicht nehmen und verwandelte sicher zum 1:1.
Doch Ziesar wollte mehr und wurde offensiver, aber auch offener in der Deckung, was den Hausherren Räume zum Kontern anbot. Mehrmals tauchten sie gefährlich vor dem Tor der Gäste auf, aber der Abschluss………..?! Und was doch gefährlich zu Ende kombiniert wurde sah Keeper Andreas Engel auf dem Posten, so pflückte er im eins gegen eins z.B. Tayo Göhring im allerletzten Moment noch den Ball vom Fuß.
Sein Gegenüber stand ihm aber nicht nach und entschärfte ebenso die Versuche der Gäste und so tickte die Uhr bereits in der vierten Nachspielminute, als ein allerletzter Angriff der Gäste über die linke Seite nicht konsequent unterbunden wurde. Die flache Eingabe fand Björn Schulz am langen Pfosten und es stand 1:2. Die Partie wurde danach gar nicht mehr angepfiffen. Unglücklicher geht’s kaum.
Aber auch ein wenig Kritik muss sich der eine oder andere Spieler gefallen lassen, denn wenn sich in der letzten Minute, beim letzten Angriff, vier Fortuna Spieler nur „leicht joggend“ in der anderen Spielhälfte aufhalten, ist das in dieser Situation kein gutes Defensivverhalten.
Das Problem von Fortunas Zweiter liegt im Moment eindeutig in der Offensive, wie auch heute wieder zu sehen. Ganze sieben Tore in acht Spielen ist der zweitschlechteste Wert, nur Tabellenschlusslicht Caputh hat noch weniger erzielt. Die Defensive dagegen lässt mit nur 16 Gegentreffern acht andere Teams hinter sich.
Das Trainerteam weiß also, wo der Hebel unbedingt angesetzt werden muss. Ob aber der Bock ausgerechnet gegen den Liga-Primus Viktoria Potsdam umgestoßen werden kann, der am kommenden Sonntag, den 29.10.2023 um 14:00 Uhr „Am Stern“ zu Gast ist, bleibt fraglich, denn die angespannte Personalsituation hat sich auf Grund der heutigen Verletzungen weiter verschärft.