Der Auftakt ist gelungen

Brandenburgliga:  Fortuna Babelsberg – SV Victoria Seelow 4:1 (2:0)

Tropische Temperaturen und rund 130 Zuschauer begleiteten, nach 24 Jahren Abstinenz, die Rückkehr von Fortuna Babelsberg in die Brandenburgliga.

Doch es war nicht der erste Vergleich gegen Victoria Seelow in der jüngeren Vergangenheit. Vor zwei Jahren besiegte Fortuna den damaligen Oberligisten im Landespokal durch ein Tor von Dennis Weber in der 85.Minute, was schließlich zum Duell gegen Energie Cottbus führte.

Es waren also gute Erinnerungen, die die Gastgeber vor diesem Duell gegen den Achten der letztjährigen Verbandsligasaison hatten. Allerdings waren auf Fortuna Seite nur noch vergleichsweise wenige Akteure von „damals“ dabei. Die Mannschaft hat sich „extrem“ verjüngt. So standen an diesem Sonnabend neun Spieler zwischen 18 und 22 Jahren in der Startformation. Einige davon sogar noch für die A-Junioren spielberechtigt. Demgegenüber auf Seelower Seite sieben Aktive mit Geburtsdatum in den 1990-er Jahren. „Junge Wilde“ gegen Erfahrung war also das Motto.

Und nach rund 10 Minuten des Abtastens gab es auch die ersten Torabschlüsse. Beide für Fortuna, beide von Niklas Donatz per Kopf. Nach einer Viertelstunde meldeten sich aber auch die Gäste erstmal gefährlich. Doch Jonas Harwart klärte eine scharf und direkt aufs Tor getretene Ecke auf der Linie. Nur vier Minuten später hatte Marco Rossak die erste ganz große Chance für Seelow, im eins gegen eins ging sein Lupfer, über Keeper Erik Firchau, aber nur ans Außennetz.    

Doch nach 23 Minuten jubelten die Gastgeber erstmals. Ein Freistoß wurde auf der rechten Seite schnell ausgeführt und die flache Eingabe von Tim Dethloff drückte Alexander Zeplin zum 1:0 über die Linie. Nur zwei Minuten waren seit der Führung vergangen, da hatte Niclas Donatz den nächsten Riesen, doch seinem inzwischen dritten Kopfballversuch kratzte Torhüter Maurice Geisler gedankenschnell von der Linie.

Nach der, bei Temperaturen über 30 Grad, hochverdienten Trinkpause hatte Fortuna die nächste Chance, als Seelows Abwehr Tim Dethloff übersah und ihm den Ball direkt in die Füße spielte, doch sein Schuss verfehlte knapp das Gehäuse.  

Schritt für Schritt erhöhten aber nun die Seelower den Druck, deren Aktionen etwas eingespielter wirkten, was auf Grund der Erfahrung mehr als verständlich war. Aber die Hausherren verteidigten leidenschaftlich und blieben mit nadelstichartigen Kontern kreuzgefährlich.

In der 45.Minute dann eine Aktion, die die Zuschauer zu spontanem Beifall für beide Akteure trieb. Piotr Rymar zog aus 25 m ab, im wahrsten Sinne des Wortes „einen Strich“, doch Erik Firchau lenkte mit einer tollen Parade das Geschoss um den Pfosten, was für eine Szene.

Es lief schon die Nachspielzeit der 1.Halbzeit, als nach einer Seelower Ecke schnell umgeschaltet wurde. Armand Ligouis lief mit dem Ball in die gegnerische Hälfte, spielte Tim Dethloff an, der den Ball zu Timo Schöning weiterleitete. Mit einer Körpertäuschung ließ er seinen Gegenspieler aussteigen und schoss aus 16 m ganz überlegt in die rechte untere Ecke zum 2:0, mit dem es dann auch in die Pause ging.

Zu Beginn der zweiten Spielhälfte waren die Gäste am Drücker, hatten nun mehr Ballbesitz und drängen auf das Anschlusstor. In der 47.Minute zeigt Keeper Erik Firchau erneut sein Können, als er einen abgefälschten Freistoß von Toni Labes reflexartig um den Pfosten lenken konnte.

Doch in der 54.Minute war auch er machtlos, als Pawel Noga nach eine Flanke aus dem Halbfeld acht Meter vor dem Tor an den Ball kam und sein noch abgefälschter Schuss unhaltbar zum 2:1 einschlug. Das Spiel hätte jetzt kippen können, doch das Trainergespann Ingo Hecht/Kai Möbius reagiert sofort und brachte mit Dennis Weber und Markus Goede zwei erfahrene Spieler, die wieder Ruhe und Stabilität bringen sollten.

Und das gelang. Die Abwehr wirkt wieder gefestigter und vorn hatte Dennis Weber bei einem Volleyschuss Pech. Als dieser vor dem Einschlag noch geblockt wurde. Nun ging es hin und her. Bei Eckbällen verpassten Fortunas Markus Goede (Außennetz) und Seelows Piotr Rymar (knapp vorbei) jeweils den Torerfolg für ihre Teams.

Im Bemühen um den Ausgleich wurde Seelow immer offensiver, aber damit in der Abwehr für Konter anfällig. In der 75.Minute schippte Chris Marcel Kärger einen Ball hinter die Abwehr zu Tim Dethloff, im Zweikampf mit einem Abwehrspieler gingen beide zu Boden, doch Dethloff war schneller wieder auf den Beinen, lief noch einige Schritte und hämmerte den Ball zum 3:1 aus spitzem Winkel in den Dreiangel des langen Ecks.

Das zeigte Wirkung, denn nur drei Minuten später wurde Dennis Weber von Tim Dethloff freigespielt, lief mutterseelenallein auf Keeper Geisler zu und hatte wohl zu viel Zeit zum Überlegen. Statt zu lupfen, wie er es gern macht, versuchte er den Torhüter zu umspielen, wurde abgedrängt und die Chance war dahin.

Danach stand Keeper Erik Firchau noch mehrfach im Brennpunkt des Geschehens. So klärt er zum Beispiel mit tollem Reflex einen Kopfball aus sechs Metern von Marco Rossak und blieb auch gegen Wojciech Roman Wisniewski Sieger im eins gegen eins.

Fortuna spielte nun, vermutlich auch der Hitze geschuldet, Konter nicht mehr sauber aus, selbst drei gegen eins Konstellationen sahen den „Einzelkämpfer“ am Ende als Sieger. Trotzdem liefen die Minuten auf der Uhr zu Gunsten der Hausherren.

Und als alle schon den Abpfiff nach fünf Minuten Nachspielzeit erwarteten, fiel doch noch ein Tor. Armand Ligouis schickte den wieselflinken, an der Mittellinie lauernden Tim Dethloff auf die Reise. Mutterseelenallein umkurvte er noch den herausgeeilten Keeper Geisler und schob zum 4:1 ein.

Unmittelbar danach war Schluss und Fortunas Spieler und Fans feierten den ersten Sieg in der neuen Brandenburgligasaison, der gegen einen Gegner erzielt wurde, der mindestens auf Augenhöhe agierte. Aber das Spielglück und die Cleverness beim Abschluss waren an diesem Tag auf Seiten der Gastgeber. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung, aus der eigentlich Niemand herausgehoben werden sollte. Aber in diesem Fall darf und sollte es gemacht werden. Keeper Erik Firchau hatte mit seinen Paraden den Grundstein für diesen Sieg gelegt und den Seelower Stürmern den Zahn gezogen. Auch die Gäste und Doppeltorschütze Tim Dethloff  werden zustimmen, dass er sich den Titel „Man oft he Match“ verdient hat.

Hier der Link zu den vier Fortuna Toren im Video von Guido Moll => https://youtu.be/UoT3G5aFZN4

HINWEIS: Der “erste Spieltag” wird/muss aus technischen Gründen (Doppelveranstaltungen einiger Vereine mit Vorspielen zweiter Mannschaften) als 3.Spieltag in Fussball.de geführt werden.

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