Im Duell „David gegen Goliath“ lange gut dagegengehalten
Foto von Peter Raddatz – Meeting Point Potsdam
Landesliga: Fortuna Babelsberg – SC Viktoria Potsdam 0:3 (0:1)
Nach wie vor ist die Personalsituation bei Fortuna durch Verletzungen prekär und so musste, wie in den Spielen zuvor, auch nach Ergänzung in Richtung 2.Männer geschaut werden. Und das ausgerechnet gegen den unbestrittenen Staffelfavoriten, der eine Reihe von Ex- Regionalligaspielern in seinen Reihen weiß.
Und so hatte das Derby, bei sehr guten und angenehmen Fußballwetter, rund 210 Zuschauer angelockt, die gespannt waren, ob Fortuna „abgeschossen“ werden würde oder sich wehren könnte?! Schließlich ließen die letzten Ergebnisse der Gäste (8:2 und 7:2) sowie Fortunas Personalsituation durchaus Arges befürchten. Allerdings hatte die Mannschaft von Kai Möbius und Maik Troschinski mit dem 1:1 Auswärtsunentschieden durchaus überrascht und ein kleines Zeichen gesetzt.
So war man also allseits gespannt, wie dieses Spiel laufen würde?! Und es lief zunächst so, wie erwartet bzw. befürchtet, Viktoria übernahm klar das Spielgeschehen. Bereits nach einer Minute musste Nils Dymek in höchster Not einen Schuss aus 12 Metern von Nils Gottschick blocken. In den folgenden Minuten holten die Gäste fünf Eckbälle sowie Freistoßmöglichkeiten heraus. Doch Zählbares konnten sie bis dato nicht verbuchen und so wurde Fortuna von Minute zu Minute selbstbewusster und kam besser in die Partie. Trotzdem musste die Abwehr voll konzentriert bleiben, denn vor allem Viktorias linke Seite, mit Anton Fischer und Lennard Lämmerhirt, glänzten mit blindem Verständnis.
Nach acht Minuten kam dann auch das erste offensive Babelsberger Lebenszeichen mit einem Eckball, der kreuzgefährlich in den Strafraum geschlagen wurde, doch in dem Abwehr- und Angriffsgewusel hatte am Ende kein Fortune entscheidet den Fuß am Ball. Allerdings ging ein erstes Raunen unter den Zuschauern durch das weite Rund. Kurze Zeit später (11.) sahen sie dann doch das 0:1. Eine scharfe und gefährliche Eingabe lenkt Julien Fitzlaff zunächst ans eigene Lattenkreuz und den ersten Nachschuss konnte Keeper Erik Firchau halten, doch den zweiten, mit Schmackes aus 10 Metern von Lennard Lämmerhirt abgegeben, konnte nur noch das Netz aufhalten.
Danach wurde das Spiel etwas ruhiger, Victoria hatte zwar mehr Ballbesitz, aber Fortuna hielt gut dagegen und so gab es erst nach 20 Minuten die nächste Möglichkeit der Gäste. Doch nach einem Ping Pong im Strafraum ging der Ball knapp daneben. Weitere zehn Minuten vergingen, da hatte Karl Pieszczek den 1:1 Ausgleich „vor der Nasenspitze“, doch er verfehlte den schönen Flankenball von Karl Friedrich Mautsch, am linken langen Pfosten einlaufend, um Millimeter.
In den letzten zwei/drei Minuten vor der Pause zeigte Fortuna mit drei Ecken am Stück sowie zwei/drei guten Möglichkeiten, dass man durchaus „mehr“ wollte und die Abwehr der Gäste durchaus etwas verunsichern kann. So mussten die Gäste z.B. den Schuss von Ben Vetter für den bereits geschlagenen Keeper Christopher Aurin von der Linie schlagen und Carlos Isaac Eugui Mora hatte mit zwei Schüssen (einmal geblockt und einmal knapp vorbei) kein Glück. So ging es also mit der, unterm Strich verdienten Führung der Gäste in die Halbzeitpause.
Wie zu erwarten, kam Viktoria Potsdam, nach der Halbzeitansprache von Trainer David Karaschewitz, mit dem Willen aus der Kabine, hier nun klare Fronten zu schaffen. Doch weder die eins gegen eins Situation zwischen Jonas Arnold und Keeper Erik Firchau konnten sie nutzen, da Letzterer Sieger blieb, noch die zwei/drei Schüsse, die allesamt das Fortuna Tor verfehlten.
Auch in der Folgezeit das gleiche Bild wie in Hälfte eins. Viktoria mit mehr Ballbesitz und dem technisch feineren Spiel, aber Fortuna machte das taktisch richtig gut und hielt weiter dagegen, so dass die Minuten verrannen, ohne dass sich am knappen Spielstand von 0:1 etwas änderte, da Torhüter Erik Firchau auch die nächste eins gegen eins Situation gegen Tom Nattermann in der 73.Minute zu seinen Gunsten entscheiden konnte.
Kurz danach (74.) dann ein wenig eine Art „Knackpunkt“ im Spiel, als Ben Vetter scharf flankte und der Ball, für die meisten der 200 Zuschauer deutlich sichtbar, von einem Viktoria Abwehrspieler mit der Hand im Strafraum gespielt und geblockt wurde, ohne dass der Elfmeterpfiff erfolgte?! Von dort sprang das Spielgerät zu Julien Fitzlaff, der den Dreiangel des Tores um Haaresbreite verfehlte. Bei den anschließenden „Diskussionen“ gab es einige Mal Gelb und das Spiel wurde nun ein wenig „wilder“. So musste z.B. Carlos Isaac Eugui Mora in der 82.Minute, nach einem nicht geahndeten Foul, das Spielfeld verletzt verlassen (Gute Besserung).
Als Fortuna in der Schlussphase etwas offener agierte, um vielleicht doch noch mit einem Nadelstich das Unentschieden zu erzielen, schlug der eingewechselte Jeff Salpeter (der zu seinen damaligen Fortuna Zeiten seinem Ruf als gnadenloser Torjäger ein wenig schuldig geblieben war) zwei Mal zu. Zunächst schob er in der 84.Minute eine scharfe flache Eingabe in Mittelstürmermanier aus fünf Metern zum 0:2 über der Linie und veredelte nur drei Minuten später (87.) eine Ecke von rechts per Kopf zum 0:3.
Damit war ein Spiel entschieden, in dem sich Fortuna unerwartet gut aus der Affäre gezogen hatte und einige Male auch von „einem möglichen Unentschieden träumen“ durfte. Dafür hätte es aber eines konsequenten Nutzens der Möglichkeiten bedurft. Ein Manko, dass sich (leider) immer wieder bei vielen Spielen gezeigt hat. Trotzdem war es, nach dem 1:1 gegen Buckow/Waldsieversdorf, ein weiteres taktisch und kämpferisch starkes Auftreten unserer Fortuna, auf dem aufgebaut werden kann. Die Mannschaft und die verletzten Spieler haben nun 14 Tage Spielpause, bevor am Sonnabend, den 13.09.205 um 14:00 Uhr in Schwedt die nächste Partie ansteht.